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Gespräch zwischen Naufus Ramírez-Figueroa und Pablo José Ramírez

  • Samstag
    30. Okt. 2021
    13:00

Anlässlich der Ausstellung Más Allá, el Mar Canta (Jenseits Singt das Meer) präsentiert das Times Art Center Berlin ein Gespräch zwischen dem Kurator und Kulturtheoretiker Pablo José Ramírez und dem guatemaltekischen Künstler Naufus Ramírez-Figueroa über seine neue Arbeit Chiperrec (2021), die derzeit in der Ausstellung zu sehen ist. In der Konversation erläutert Ramírez-Figueroa seine Recherchearbeit zu sich überschneidenden historischen Narrativen der Geschichte des Tees in Guatemala und die damit verbundenen Archivspuren und künstlerische Prozesse, die diese neue Auftragsarbeit angetrieben haben.

Más Allá, el Mar Canta nimmt Migrationserzählungen in Mittelamerika und der Karibik zum Ausgangspunkt, um Systeme der Zugehörigkeit und Ontologien der Begegnung zu untersuchen. Die in der Ausstellung vertretenen Künstler*innen verleihen dem kollektiven Gedächtnis diasporischer Subjektivitäten durch persönliche Erzählungen eine Stimme – stets mit der eindringlichen Mahnung, dass es ohne Gemeinschaft keine politische Vorstellung geben kann. Ihre Werke sind ein einzigartiges Zeugnis darüber, wie sich aus den Ruinen der Kolonialgeschichte gemeinschaftliche, selbstbestimmte und politische Handlungsräume eröffnen.

Naufus Ramírez-Figueroa (geb. 1978, Guatemala-Stadt) lebt und arbeitet in Guatemala-Stadt. Er absolvierte seinen Bachelor of Fine Arts an der Emily Carr University, Vancouver, und den Master of Fine Arts an der School of the Art Institute of Chicago. Mit der Nutzung von Performance, Klang, Zeichnungen und Bildhauerei beschwören Ramírez-Figueroas Werke lebendige und plastische Repräsentationen, welche sich Themen wie Verlust, Verdrängung und kulturellem Widerstand widmen. Ramírez-Figueroa nahm an verschiedenen Einzel- und Gruppenausstellungen teil, unter anderem Asymmetries – The Power Plant, Toronto (2020); At Small Arms, Toronto Biennal of Art (2019); The Sixth State, Sala de Arte Público Siqueiros, Mexico-Stadt (2018); The Guardian of the Forest, Proyectos Ultravioleta, Guatemala-Stadt (2018); The House of Kawinal, New Museum, New York (2018); The Luminous Grid, Sies+Höke, Düsseldorf (2018); Shit Baby and the Crumpled Giraffe, Kunsthalle Lissabon, Lissabon (2017).

Pablo José Ramírez ist Kurator, Kunstkritiker und Kulturtheoretiker und lebt und arbeitet in Guatemala und Amsterdam. Er ist Adjunct Curator of First Nations and Indigenous Art an der Tate Modern. In seiner Arbeit befasst er sich mit postkolonialen Gesellschaften, und untersucht nicht-Westliche Ontologien, Indigene Kulturen, Formen der rassischen Okklusion und Klang. Er hat einen Masterabschluss in zeitgenössischer Kunsttheorie der Goldsmiths, University of London. 2015 kuratierte er zusammen mit Cecilia Fajardo-Hill die 19. Bienal Paiz: Trans-visible. Ramírez wurde mit dem Independent Curators International/CPPC Award 2019 für Zentralamerika und die Karibik ausgezeichnet und ist derzeit Chefredakteur und Mitbegründer von Infrasonica, einer kuratorischen Plattform, die sich der Erforschung nicht-Westlicher Klangkulturen widmet. Ramírez ist Teil des Kuratorenteams der 58. Carnegie International.

Naufus Ramírez-Figueroa, Chiperrec, 2021, sculpture, bronze and resin, 110 x 180 cm, 65 kg, commissioned by Times Art Center Berlin, courtesy of the artist. Installation view at Times Art Center Berlin, 2021, Foto: Jens Ziehe, Berlin.