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Why an archive?

  • Montag
    02. Nov.–Montag
    30. Nov. 2020

Drei unabhängige Archive aus Guangzhou, Beijing und Hongkong

Kuratiert von Ariane Beyn

Filmreihe in Ergänzung zur Ausstellung Readings From Below in Kooperation mit dem Arsenal – Institut für Film und Videokunst

Online-Screenings auf Archive außer sich anschauen

Danny Ning-tsun YUNG, Video Game, 1986, 4:3, color, mono, 12’35“
Filmstill Courtesy des Künstlers und Videotage

Neben traditionellen Archiv-Formen sind in den vergangenen Jahrzehnten vermehrt hybride Archive entstanden, die gleichermaßen innerhalb und außerhalb des digitalen Bereichs funktionieren, Gemeinschaften bilden und unabhängig von staatlichen institutionellen Strukturen funktionieren. Drei der einflussreichsten unabhängigen Archive im Kunstbereich aus Guangzhou, Beijing und Hongkong, Videotage, Asia Art Archive und Video Bureau, prägen seit vielen Jahren den Kulturraum ihrer Regionen, indem sie langfristiges lokales Engagement mit der Bildung weitreichender Netzwerke der Wissensproduktion und des Wissensaustausches verbinden.

Im November präsentiert das Arsenal – Institut für Film und Videokunst in seinem virtuellen Kino arsenal 3 in Zusammenarbeit mit dem Times Art Center Berlin eine Auswahl zeitbasierter Werke, die ausschnitthaft Einblick in Kunstbewegungen Asiens seit den späten 1980er Jahren geben, und die den jeweiligen Ausrichtungen der Archive eng verbunden sind. Gespräche mit Akteur*innen der drei Archive über die ausgewählten Werke, ihre institutionellen Ausrichtungen, ihre Geschichte, und ihre Vorstellungen von der zukünftigen Archiv-Arbeit werden parallel dazu auf der Webseite des Projekts Archive außer sich veröffentlicht. Dieses auf vier Jahre angelegte Projekt beschäftigt sich als Serie von interdisziplinär angelegten Forschungs-, Veranstaltungs- und Ausstellungsprojekten mit dem filmkulturellen Erbe und seinen Archiven.

Why an archive? wurde von Ariane Beyn in Zusammenarbeit mit Videotage, Asia Art Archive und Video Bureau kuratiert, in Ergänzung der Ausstellung Readings From Below, die noch bis zum 12. Dezember 2020 im Times Art Center Berlin zu sehen ist.

Mit Arbeiten von: aaajiao, Choi Yan-chi / Yau Ching / Leung Ping-Kwan, Ray Langenbach / Josef Ng, Lei Lei, Anson Mak, Ellen Pau, Shen Xin, Samson Young, Danny Yung, Zhang Peili


GESPRÄCHE

Live Gespräch mit John Tain, Chuong-Dai Vo und Anthony Yung vom AAA (moderiert von Ariane Beyn, in englischer Sprache)

Asia Art Archive wurde 2000 in Hongkong mit der Aufgabe gegründet, die vielseitige(n) jüngere(n) Kunstgeschichte(n) der Region sichtbar zu machen. Mit Ablegern in Shanghai, New Delhi und New York entwickelt AAA Werkzeuge und Gemeinschaften zur kollektiven Wissenserweiterung durch recherchebasierte Formate sowie Residenz- und Bildungsprogramme. Die Sammlung umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher Dokumentationen, darunter beispielsweise die Archive bedeutender Künstler*innen, Kunsthistoriker*innen und Kurator*innen, Ausstellungen und Kunsträume.


Linda Lai und Angel Leung von Videotage im Gespräch mit Ariane Beyn (in englischer Sprache)

Videotage hat sich seit seiner Gründung 1986 in Hongkong von einem Künstler*innenkollektiv hin zu einem Netzwerk zur Förderung der lokalen Medienkunst-Community entwickelt. Seit 1986 wurden Veranstaltungen und Programme organisiert, wie z.B. Ausstellungen, Festivals und ein Residenzprogramm. Von Anfang an hat Videotage Medienkunstwerke über seine Netzwerke und Publikationen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Aus diesen Aktivitäten ist 2008 ein öffentliches Offline- und Online-Videokunst-Archiv (VMAC) hervorgegangen.


Chen Tong und Sue Hui von Video Bureau im Gespräch mit Ariane Beyn (Englisch/Chinesisch)

Video Bureau (Guangzhou und Beijing) öffnete der Öffentlichkeit erstmals 2012 seine Türen. Aufgabe des von Künstler*innen gegründeten und betriebenen Projekts ist es, zeitgenössische Videokunst überwiegend – aber nicht ausschließlich – aus China zu archivieren, um eine umfassende und durchsuchbare Datenbank für Wissenschaftler*innen, Kuratoren*innen, Künstler*innen, Sammler*innen, Studierende und andere Kunstaffine zu schaffen, und mit Veranstaltungen, Bildungsprogrammen und Publikationen die Werke der Sammlung einer interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren.