Kuratiert von Hou Hanru
5. März – 26. Juni 2022
Dringt da ein Murmeln aus jemandes Ohr.
Es ist das Echo, einem Übermaß an unerquicklichen Worten entsprungen,
die vom Trommelfell blockiert wurden.
Die, die es hindurch geschafft haben, sind nichts als Unsinn,
nur das Ohrenschmalz bleibt eine Weisheit.
Wong Ping, Ohrenschmalz (Auszug)
Wong Ping ist einer der exzentrischsten Künstler unserer Zeit … Was wahrscheinlich daran liegt, dass er in einer überaus exzentrischen Stadt namens Hongkong aufgewachsen ist, gefangen in einer noch exzentrischeren Zeit, die als postkolonial-neokoloniale Übergangsperiode bezeichnet wird. Und nun kommen wir nicht umhin, uns mit einem noch weitaus exzentrischeren „neuen Zeitalter“ auseinanderzusetzen, das seltsamerweise als „Covid und post/neo-Covid“ bezeichnet wird und die Welt insgesamt in einen exzentrischen Ort verwandelt. Es ließe sich auch als innovative Ökologie des Lebens bezeichnen.
Im Times Art Center Berlin realisiert Wong seine bisher größte skulpturale Arbeit und überführt seine eigenwillige Ästhetik in den dreidiAus Hongkong grüßt uns Ping, ziemlich intim, über den geheimen Kanal – seine Ohren sind jetzt mit unseren verbunden. Gibt es in diesem „pandemischen neuen Zeitalter“ auf der anderen Seite der Welt eine Öffnung nach draußen, die an die frische Luft führt?
Wir verlieben uns in Ping … Es wird Zeit, wieder einmal El amor en los tiempos del cólera (Gabriel Garcia Márquez) zu lesen.
– Hou Hanru
In Zusammenarbeit mit Videoart At Midnight zeigt Wong Ping am Freitag, den 24. Februar 2022 ausgewählte Werke im BABYLON.