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Einjähriges Jubiläum mit Friends & Books

30. Nov. 2019

Geburtstagskuchen vom Times Art Center Berlin

Das Times Art Center Berlin feiert seinen ersten Jahrestag mit Friends & Books. Vor genau einem Jahr haben wir mit unserer ersten Ausstellung The D-Tale: Video Art from the Pearl River Delta kuratiert von Hou Hanru und Xi Bei für das Publikum in der Potsdamer Straße eröffnet. Im Sommer diesen Jahres sind wir an unseren festen Standort in der Brunnenstraße 9 in Berlin-Mitte umgezogen und haben die Gruppenausstellung Neither Black / Red / Yellow Nor Woman kuratiert von Nikita Yingqian Cai und Xiaoyu Weng, eröffnet.

Anlässlich unseres ersten Jahrestages möchten wir die Gelegenheit nutzen, unseren ersten Ausstellungskatalog The D-Tale: Video Art from the Pearl River Delta zu präsentieren, der dieses Jahr bei Sternberg Press erschienen ist. Mit vier Essays von Kritiker*innen und Kurator*innen sowie Texten und Bildern der ausgestellten Werke – mehr als achtzig Werke von fast sechzig Künstler*innen – soll ein wichtiger Bestandteil der chinesischen Kunstwelt vorgestellt werden, der in der globalen Kunstszene unterrepräsentiert ist, nämlich die zeitgenössische Kunstproduktion aus dem Perlflussdelta.

Zur Feier unseres Jubiläums werden wir je einem Gratisexemplar der Publikation The D-Tale an 12 Personen vergeben.

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Floating Constellation: Border-Crossing Exchanges Within and Beyond Asia

28. Sep. 2019

Das 8. Para-kuratorische Symposium

Kuratiert von Nikita Yingqian Cai and Mia Yu

Mitwirkende Redner*innen: Övül Ö. Durmuşoğlu, Yongwoo Lee, Pan Lu, Seng Yu Jin, Shen Xin, Ming Tiampo, Abhijan Toto, Chương-Đài Võ, Emily Wilcox, and Ling Zhang

Der Austausch von Gedankengängen, Bildern und Körpern über Regionen in Asien hatte bereits vor dem kolonialen Handel bestanden und wurde durch den transregionalen Fluss von Materialität und Arbeit vor und während des Pazifikkrieges gefördert. Auf dem Höhepunkt der nationalistischen und modernistischen Bewegungen im 20. Jahrhundert unternahmen asiatische Künstler*innen Studienreisen nach Europa, Japan und später in die Vereinigten Staaten und demonstrierten das, was Kobena Mercer als „synkretistischen Vitalismus“ bezeichnete, der zu einer multidirektionalen Verbreitung von Ideen und Formen führte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs entstand, neben den von den jungen modernen Staaten sanktionierten kulturellen Ereignissen, ein inter-asiatisches Netzwerk von Diplomat*innen, Denker*innen und Künstler*innen, das eine schwebende Konstellation sich verschiebender nationaler Grenzen darstellte. Diese Geschichte und die vielfältigen Wege der Begegnung innerhalb und außerhalb Asiens wurden stark von der Ideologie des Kalten Krieges überschattet, die die verwobenen Prozesse als antagonistische Lager vereinfacht.

Vor diesem Hintergrund haben es sich Wissenschaftler*innen, Forscher*innen und Künstler*innen zur Aufgabe gemacht, einige der damit zusammenhängenden Vorstellungen zu untersuchen und zu erforschen, die sich in Tanz, Film, Populärkultur, Pädagogik, Ausstellungsgeschichte, künstlerischen Bewegungen und Einzelfällen manifestieren. Beispiele sind die Didaktik des Realismus und die Abstraktion des Politischen, der aufkommende Individualismus und die kollektive Ermächtigung, „Kunst für das Volk“ und „Kunst um der Kunst willen“ usw. Sie werden oft von den gegensätzlichen Kräften der postkolonialen Moderne angetrieben, darunter die transnationale Solidarität und die imperialistische Hierarchie, die linken Imaginarien und der Drang nach wirtschaftlicher Entwicklung, die asiatische Identifikation und der universalistische Diskurs, die demokratischen Bewegungen und der Aufstieg autoritärer Regime.

In diesem zweitägigen Symposium sind zehn Redner*innen eingeladen, ihre Fragen in vier verschiedenen Panels zu entfalten: „Inter-Asia Networks: Connectivity and Circulation“; „Whose Asia? Whose Art? New Collectivism and Internationalism in the Postwar Era“; „Between Singing Diva and Political Shaman: Femininity as a Critical Agent“; und „Storytellers on the Road: New Practices“. Die historischen und spekulativen Perspektiven des Symposiums beleuchten die porösen Prozesse des grenzüberschreitenden Austauschs und erweitern unser Verständnis der Realität nach dem Kalten Krieg über die Ost-West-Dichotomie hinaus.

Die parakuratorische Reihe (para-curatorial series)

Die parakuratorische Reihe (para-curatorial series) wird vom Guangdong Times Museum und Nikita Yingqian Cai, der Chefkuratorin des Museums, initiiert und ist eine diskursive Plattform, die darauf abzielt, die kritische Vermittlung von Kunst in einen breiteren sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Kontext zu stellen. Das Para- des „Kuratorischen“ bezeichnet die Vielzahl kuratorischer Praktiken als transdisziplinäre Formen der visuellen Produktion und des Wissensaustauschs, die die Politik der Repräsentation und das Paradigma des Ausstellungsmachens herausfordern. Durch die Aktivierung solcher Versammlungen und Begegnungen wird die temporäre Institution zu einer mobilen Koalition aus Gemeindezentrum, Labor und Akademie.

Vergangene Veranstaltungen der parakuratorischen Reihe umfassen: No Ground Underneath: Curating on the Nexus of Changes (2012), Active Withdrawal: Weak Institutionalism and the Institutionalization of Art Practice (2013), Cultivate or Revolutionize? Life between Apartment and Farmland (2014), Between Knowing and Unknowing: Research in-and-through Art (2015), Reciprocal Encounters: The Enactment of Collecting and its Modes of Representation (2016), and In the Name of “Archive”: Re-imagining History as Contemporary Art Practice (2017) and South of the South: Rhetorics of Geography and Imageries of Delinking (2018).